Philosophie
1. Diversifizieren
Nicht erst seit der Lehman-Pleite kalkulieren wir mit unterschiedlichsten Szenarien, die jeweils schwerwiegende Konsequenzen für Vermögen hätten. Da es vermessen ist, zu glauben, die Zukunft zu kennen, ist eine ausreichende, aber maßvolle Diversifikation unerlässlich.
2. Nominalwerte rebalancieren
Auch die Anleihen erscheinen inzwischen in einem neuen Licht. Die Unterschiede zwischen Staatsanleihen, Pfandbriefen und Unternehmensanleihen treten eklatanter denn je zu tage, Währungen und Provenienz der Emittenten werden stärker in die Überlegungen einbezogen. Hier sind viele Strategien neu zu überprüfen.
3. In Wachstum investieren
Schwankungen im Wirtschaftszyklus und immer neue Krisen verstellen häufig den Blick auf die Langfrist-Perspektive. Doch Wachstum findet immer wieder neu statt: Die Gesamtbevölkerung wächst, die Volkswirtschaften in den Emerging Markets wachsen, Unternehmen wachsen zu allen Zeiten überall auf der Welt. Neue Technologien führen immer wieder zu Wohlstandssteigerungen. So gehören unternehmerische Beteiligungen wie Aktien, Private Equity oder Firmenbeteiligungen in jedes Portfolio.
4. Gold & Steine, Grund & Boden positionieren
Es gibt Assetklassen, die stets wesentliche Bausteine der Vermögen darstellen, andere Assetklassen genießen nicht immer die Gunst der Anleger. Ob und in welchem Umfang investiert werden sollte, ist von Fall zu Fall genau zu prüfen. Zudem kann es bei einer wachsenden Weltbevölkerung und korrespondierendem Wirtschaftswachstum immer wieder zu Verknappungssitutationen kommen.
5. Strategie und Taktik zielführend gestalten
Nur wer sein Ziel kennt, wird in die richtige Richtung marschieren. So ist zwar eine langfristige Strategie zu identifizieren, aber auch immer wieder anzupassen, die nicht nur den großen Trends, sondern auch den individuellen Wünschen und Rahmenbedingungen der Vermögensinhaber Rechnung trägt. Zu dieser Strategie gehören auch Bandbreiten, innerhalb derer agiert werden kann. Dafür können neue Entwicklungen berücksichtigt werden, ohne dass in einzelnen Situationen Überreaktionen zu Vermögensschäden führen.
6. Organisation und Controlling transparent gestalten
Vermögen, aber auch Familien bergen immer wieder ein hohes Maß an Komplexität in sich. Daher sind Strukturen zu schaffen, die jederzeit den notwendigen Überblick sicherstellen, aber auch Kosten und Bearbeitungszeiten in Grenzen halten und genügend Gestaltungsspielraum lassen. Hierzu sollte die Gesamtvermögensverwaltung einer Familie immer wieder überprüft und angepasst werden.
7. Mit Worst-Case-Szenarien umgehen
Der schwarze Schwan ist bekanntlich Wirklichkeit geworden. Kommt nun als Nächstes der bunte Schwan? Wir wissen es nicht. Jedoch sollte eine Vermögensstruktur so ausgewogen gewählt werden, dass der Inhaber nie auf dem falschen Fuß erwischt wird. Wer sich in emotional ruhigen Zeiten Regeln gibt, die er auch in schwierigen Zeiten nicht verletzt, schützt sich selbst und sein Vermögen vor Überreaktionen; denn Angst ist meist ein schlechter Ratgeber.
8. Strukturen dynamisieren
Jede noch so gut gewählte Strategie hat keine ewige Gültigkeit. Denn nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Menschen und Familien ändern sich. Globalisierung und Staatsverschuldungskrise sind nur zwei Beispiele der letzten Jahre. Aber auch ein Unternehmensverkauf, das Ende der beruflichen Tätigkeit oder neue Familienmitglieder sollten in die Vermögensplanung einbezogen werden. Denn solche Veränderungen lassen sich gestalten, ohne dass die Beteiligten davon überrollt werden.
9. Risiko tolerieren
Wer nach Kosten, Steuern und Inflation sein Vermögen erhalten und vielleicht auch immer wieder etwas entnehmen möchte, erkennt schnell, dass die Renditen an den gängigen Anleihe-Märkten oder die Festgeld-Konditionen in vielen Phasen dafür nicht annähernd ausreichen. Daher müssen auch andere Vermögensgegenstände, die höhere Risiken mit sich bringen können, beigemischt werden. Dies sollte so maßvoll geschehen, dass das Vermögen keinen Schaden erleidet, aber auch so umfangreich, dass dieses Mindestziel langfristig erreicht werden kann.
10. Maßvoll im Miteinander agieren
Die Tätigkeit eines Family Officers ist eine Vertrauensposition. Wenn beide Partner, Vermögensinhaber und Family Officer, auf dieser Basis agieren, wird sich dies positiv auf das Vermögen auswirken.